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Glossar

Biofeedback

Hintergrund

Biofeedback wird häufig in Ergänzung zu Entspannungstechniken verwendet. Bei der Durchführung der Therapie werden Geräte zur Kontrolle (monitor), Verstärkung (amplify) und Rückkopplung (feedback) von Information auf physiologische Reaktionen verwendet, so dass Patienten lernen können, diese Reaktionen zu regulieren.  Dieser Prozess kann auch als eine Form von psychophysiologischer Selbstregulation bezeichnet werden. In den 1960er Jahren haben Pioniere in der westlichen Welt auf dem Forschungsgebiet der Elektroenzephalographie (EEG) im Rahmen eines Versuchs eine Gruppe von Freiwilligen studiert, wie sie Alphawellen zu reproduzieren, und haben beobachten können, dass dieses Vorgehen einen Zustand extremer Entspannung und meditativer Klarheit hervorbrachte. Dies führte zu dem Grundprinzip, dass der Prozess des Bewusstwerdens über physiologische Reaktionen des Organismus gleichzeitig die Möglichkeit, sie zu beeinflussen, offenbart. Lediglich Aufmerksamkeit soll der Patient aufbringen, keine bewussten Bemühungen, welche den Prozess behindern könnten. In der Folge der Entwicklung wurden noch weitere physiologische Messungen neben dem EEG-Verfahren verwendet und der allgemeingültige Begriff „Biofeedback“ wurde geprägt. Jedwede beobachtbare physiologische Reaktion ist relevant für das Verfahren des Biofeedback. Die am häufigsten auftretenden Reaktionen sind die elektrische Hirnaktivität (EEG-Biofeedback), die Hauttemperatur (auf thermaler Ebene), die Muskelspannung oder Elektromyographie (EMG), der galvanische Hautwiderstand oder elektrodermale Widerstand (GSR), Blutdruck, Atemfrequenz sowie Durchblutung. Diese Information sieht der Patient direkt während der Messungen als kontinuierliches visuelles oder auditives Signal. Das Ziel der Therapie besteht darin, den Patienten zu einer selbständigen Kontrolle seiner physiologischen Reaktionen, unabhängig von der Biofeedback-Apparatur, zu befähigen.

Therapie

An dem sitzenden oder liegenden Patienten werden Messgeräte zur Aufzeichnung der Reaktion angebracht. Die Reaktion wir dann in ein Audio- oder visuelles Signal umgewandelt, welches dem Patienten vorgeführt wird. Dieser lernt dann gewöhnlich recht schnell, das Signal korrigierend zu beeinflussen. Biofeedback wird meist begleitend zu anderen Therapien, vor allem zu Entspannungsverfahren in Kombination mit kognitiver Therapie und Stressmanagement angewandt. Im Rahmen einer Biofeedback-Behandlung kommen viele Patienten wöchentlich, um ihre Erkrankung überwachen zu lassen und die Biofeedback-Behandlung zu wiederholen. Therapiesitzungen dauern anfangs jeweils eine Stunde und danach rund 45 Minuten. Die Anzahl der Sitzungen beläuft sich zwischen vier und zehn Einheiten. Vielfach werden die Patienten zu Übungen unter Verwendung von speziellen begleitenden Techniken ermutigt, die sie zu Hause durchführen können. Möglicherweise sind viele Patienten sogar in der Lage, Kontrolle auf ihre physiologische Reaktion auszuüben, ohne die Hilfe der Biofeedback-Apparatur zu Rate zu ziehen.