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Glossar

Hypnotherapie

[Unterbegriff der Mind-Body Medizin]

Hintergrund

Bei der Hypnotherapie wird der Patient in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt, um die Entspannung des Bewusstseins zu fördern und die verbesserte Beeinflussbarkeit hinsichtlich der psychologischen Behandlung und medizinischen Gegebenheiten zu nutzen. Infolgedessen sollen Verhaltensmodifikationen erreicht werden.
Die erste therapeutische Hypnose wurde von Franz Anton Mesmer (1778) durchgeführt, von dessen Namen auch das Wort „Mesmerismus“ abgeleitet wurde. Das Interesse lebte im 19. Jahrhundert wieder auf, als der britische Chirurg James Esdaile Hypnose als alleiniges Narkosemittel bei großen Operationen in Indien verwendete. James Braid, ebenfalls britischer Arzt, wird es angerechnet, die Hypnose in der medizinischen Gemeinschaft etabliert zu haben.
Ziel der Hypnose ist das Erreichen von Selbstkontrolle über Verhalten, Gefühle oder psychologische Prozesse. Durch das Auslösen der hypnotischen Trance wird das Bewusstsein unterdrückt, wodurch der Zugang zum Unterbewusstsein, das unkritisch und für Suggestion besser empfänglich ist, erleichtert wird. Ein fundamentales Prinzip der Hypnotherapie ist, dass das unter Hypnose stehende Individuum unter seiner eigenen Kontrolle und nicht unter der des Hypnotiseurs steht. Es wird daher behauptet, dass alle Hypnosen in Wahrheit Selbst-Hypnosen seien. Ob Hypnose ein spezifisches Stadium des Bewusstseins darstellt ist schon häufig im Rahmen wissenschaftlicher Debatten diskutiert worden. Wiederholt konnte gezeigt werden, dass Schmerzunempfindlichkeit und viele andere Phänomene der Hypnose durch Suggestion allein, ohne das Individuum zu hypnotisieren, erreicht werden können. Es ist daher möglich, dass Hypnose in Wirklichkeit nichts anderes als eine spezifische Entspannungstechnik ist.

Therapieverlauf

Behandlungseinheiten dauern normalerweise zwischen 30 und 90 Minuten. Der erste Besuch beinhaltet sowohl die Ermittlung der Vorgeschichte als auch die Diskussion über Hypnose, Suggestion und die Erwartungen des Klienten an die Therapie. Der Zustand der Hypnose wird zunächst durch das Entspannen des Körpers eingeleitet. Danach wird die Aufmerksamkeit des Klienten von der äußeren Umwelt hin zu einem begrenzten Bereich an Objekten oder Ideen, die vom Therapeuten suggeriert werden, gelenkt. Ein harmonisches Verhältnis zwischen Therapeut und Patient bzw. Klient ist unerlässlich. Der Ablauf der Behandlung ist abhängig von den Bedürfnissen des Individuums – die Regel sind 6-12 wöchentliche Behandlungen.